Die Quadrantiden sind ein periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) im nordöstlichen Teil des Sternbilds Bärenhüter (lat. Bootes) liegt, weswegen sie auch Bootiden genannt werden. Der Name Quadrantiden kommt vom früheren Sternbild Mauerquadrant, das allerdings nicht mehr offiziell geführt wird und zwischen Bootes, Drache und Herkules lag.
Die Quadrantiden treten vom 1. Jänner bis 5. Jänner auf, mit einem scharfen Maximum in der Nacht vom 3. auf den 4. Jänner, dass jedoch nur wenige Stunden dauert. Bei besten atmosphärischen Beobachtungsbedingungen (ohne Mond- und Streulicht) sind dann bis 110 Meteore pro Stunde zu beobachten, in manchen Jahren sogar 200.
Bis vor wenigen Jahren war nicht bekannt, welcher Mutterkörper die Quadrantiden hervorbringt. Am 6. März 2003 wurde der Asteroid 2003 EH1 entdeckt, dessen Bahnparameter gut mit denen der Quadrantiden übereinstimmen. Nach einem Artikel des Meteor-Experten Peter Jenniskens handelt es sich bei 2003 EH1 um den inaktiven Rest eines einstmals viel größeren Kometenkerns, der auseinandergefallen ist, wobei neben 2003 EH1 auch die Quadrantiden entstanden sein sollen. Als Kandidat für den Ursprungskometen kommt der vor 500 Jahren in China beobachtete C/1490 Y1 infrage, dessen Bahnelemente ebenfalls zu den Quadrantiden passen. Auch das mutmaßlich geringe Alter des Meteorstroms stützt diese Hypothese.
Die Teilchen konzentrieren sich offenbar auf nur kurze Bereiche der Ellipsenbahn, die außerdem vom Planeten Jupiter beeinflusst wird. Dadurch schwankt das jährliche Maximum stark (ZHR zwischen etwa 60 und 190). Außerdem wurde 1918 eine Verschiebung des Radianten um einige Grad festgestellt. In etwa 300 Jahren dürfte die Bahnellipse nicht mehr die Erdbahn schneiden und die Quadrantiden damit unbeobachtbar werden.
Der Radiant ist zwar zirkumpolar, steht abends aber noch nahe am Horizont, sodass nur wenige Sternschnuppen zu sehen sind. Von Mitternacht bis zum Beginn der Morgendämmerung steigt der Radiant jedoch deutlich an, wodurch der Anteil an beobachtbaren Sternschnuppen (Meteoren) stark zunimmt.