Die Mai-Aquariiden sind ein mittelstarker periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) im Sternbild Wasserman (lateinisch Aquarius) liegt, das den Mai-Aquariiden den Namen gab.
Die Mai-Aquariiden treten vom 19. April bis 29. Mai auf, wobei der Höhepunkt in der Nacht vom 4. auf 5. Mai ist. Bei besten atmosphärischen Beobachtungsbedingungen (ohne Mond- und Streulicht) können in dieser Nacht bis zu maximal 60 Sternschnuppen pro Stunde gezählt werden. Als Ursprungskörper der Mai-Aquariiden gilt der Halleysche Komet.
Die Mai-Aquariiden sind von Mitteleuropa aus nur etwa in der letzten Stunde vor der Morgendämmerung beobachtbar. Weil dann aber sein Radiant – nahe dem Stern Eta Aquarii – nur eine geringe Höhe über dem Horizont erreicht, besitzen die Meteore der Eta-Aquariiden einen flachen Eintrittswinkel in die Atmosphäre, wodurch die Meteorbahnen am Himmel oft auffallend lang erscheinen. Bei einer Radiantenhöhe von 10 Grad werden weniger als 20 Prozent der Meteore im Vergleich zur Zenitposition sichtbar, d. h. von einer ZHR um 65 kann der Beobachter tatsächlich maximal 10–15 Sternschnuppen pro Stunde sehen. Weiter südlich verbessern sich die Bedingungen merklich, denn sowohl die Dauer der Nacht als auch die Höhe des Radianten im möglichen Beobachtungsfenster wachsen an. Beispielsweise auf den Kanarischen Inseln kann man rund drei Stunden effektiv nutzen und der Radiant erreicht zum Ende mehr als 30 Grad Höhe.